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AutorenbildMarion Marquardt

Auf den Spuren der Inkas - Machu Picchu und das heilige Tal

Cusco - Inkaruinen und Gringo-Hotspot
Die Salinen von Maras - ein weiteres Relikt der Inkakultur
Machu Picchu - ist Peru's Weltwunder der Architektur 400 $ wert?
Noch ein Tourist-Nap - Massenwanderung zur Laguna Humantay

Wir sind in Cusco angekommen, Zentrum der peruanischen Tourismusindustrie. So viele Gringo's an einem Ort haben wir seit Patagonien nicht mehr gesehen. Von dort sind Ausflüge zu allen bekannten Inka-Stätten, den Rainbow Mountains und der Laguna Humantay möglich. Und natürlich noch viel mehr. Wir fahren die Stadt vor allem an, um ein paar Tage runterzukommen. Unsere Magen-Darm Infektion ist noch immer nicht ganz auskuriert. Außerdem stehen mal wieder zahlreiche Reparaturen am Auto und in der Wohnkabine auf der Agenda. In letzter Zeit zerlegt sich unser Fahrzeug gefühlt von selbst; kaum ist eine Sache repariert, kommt die nächste Baustelle. Gerade haben wir ein Leck im Kühlsystem und die Wasserpumpe muss getauscht werden. Der einzige, der sich jedes Mal freut, wenn der Werkzeugkasten ausgepackt wird, ist Diego.


werkzeug camping overlander
Diego freut sich immer, wenn wir den Werkzeugkasten auspacken

Auf dem Campingplatz sind fast ausschließlich Overlander, alle Nationen und Reisemobile sind vertreten - und natürlich auch viel Know-how. So hilft uns John aus Holland, Mechaniker in Rente, bei der Reparatur des Lecks. Wir genießen es, einige Tage guten Kaffee zu trinken und uns mit anderen Reisenden auszutauschen. Und Diego hat Spielkameraden und Entertainment ohne Ende.


pisco sour drink peru
Pisco Sour für Micha, Spielkameraden für Diego





Nach ein paar Tagen zieht es uns wieder weiter. Außerdem haben wir für Montag Tickets für Machu Picchu ergattert - gar nicht so einfach mit nur wenigen Tagen Vorlauf. Das Buchen hat mich die letzten Nerven gekostet, schließlich müssen Züge, Bus und Eintrittszeiten perfekt aufeinander abgestimmt sein. Es gibt unterschiedliche Arten der Anreise - zu Fuß, mit der Bahn, von Ollantaytambo oder Hidroeléctrica. Wir entscheiden uns für den schnellsten und wohl auch frequentiertesten Weg mit der Bahn von Ollantaytambo nach Aguas Calientes. Mehrtägige Trekkings sind mit Diego eh nicht möglich und wir wollen an einem Tag hin und zurück - denn jede Übernachtung mit Baby auswärts gleicht einem Umzug. Zunächst schauen wir uns auf dem Weg durch das heilige Tal der Inkas noch die Salinen von Maras an. Das Labyrinth aus Salzterrassen wurde von den Inkas mit Menschenhand erschaffen und ist inzwischen ca. 1.000 Jahre alt. Das wertvolle Salz wurde als Weißes Gold der Inkas gehandelt. Auch heute wird hier noch abgebaut. Der größere Teil der Einnahmen kommt allerdings von den Touristen, durch Eintrittsgelder und Souvenirs (Schokolade mit Maras Salz für schlappe 5 Euro).


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Das Weiße Gold der Inkas


Peru weiß - ähnlich wie Chile - seine Highlights gekonnt zu vermarkten. Alles hat seinen Preis, meist allerdings recht fair. Eine Ausnahme macht Machu Picchu. Hier wird kräftig zugelangt, schließlich ist der amerikanische Standardtourist locker bereit, 1.000 $ pro Urlaubstag auszugeben. Wir lassen für Zug, Bus und Eintritt auch gut 400 $ liegen. Hoffentlich ist es das wert. Wir ahnen die Antwort, vor allem bei unserer Abneigung gegen touristische Massenattraktionen.


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Die Inkaruinen von Ollantaytambo

Als wir mit dem Zug in Aguas Calientes ankommen, trifft uns schier der Schlag - der Ort ist einzig für den Touristen geschaffen. Zum Bahnhofsausgang muss man erstmal einen riesigen Markt queren; wer sich bis dahin noch nicht mit Moskitoschutz oder dem passenden Outfit für die Instagram Signature-Fotos ausgestattet hat, wird schnell fündig. Danach reihen sich Restaurants und Cafés, in die man "persönlich eingeladen" wird, dicht an dicht. Wir sind froh als wir im Bus nach oben sitzen. Und erstaunlicherweise verläuft sich die Masse sogar etwas. Fast jeder ist hier mit Guide unterwegs; auch wir werden unzählige Male angesprochen, ob wir nicht Interesse hätten. Sogar der Eintritt in den bis ins nächste Jahr ausgebuchten, beliebtesten "Circuit 2" sei möglich. Money talks - you know :-)


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Schlappe 400$ für das Instagram Signature-Bild :-)


Nach etwa einer Stunde haben wir alles gesehen und die Fotos sind im Kasten. Die Aussicht ist leider etwas milchig. Das liegt an den aktuellen Bränden im Amazonas, vor allem in Ecuador und Brasilien. Dennoch, in Summe ist die Winterresidenz der Inka-Herrscher schon sehr imposant. Die Präzision der Bauweise und die Städteplanung mit Wasserversorgung, die etwa 1.450 n. Chr. entstand, ist schlichtweg beeindruckend. Sind es 400 $ wert? Nun ja, wir wollten Peru auf jeden Fall nicht ohne dieses Highlight verlassen. Leider kommt es auf dem Rückweg mit der Bahn zum absoluten Chaos. Ein Wagon ist entgleist, die Folgen sind Zugausfälle und Verspätungen; echt ärgerlich wenn man den Preis bedenkt. Die Amis mit dem "Open Bar-Ticket" feiern ungehemmt, dass sie den 12 km langen Inkatrail mit Gepäcktransport überlebt haben, während ich versuche Diego in den Schlaf zu bringen. Kein so toller Tagesausklang...


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Zugchaos am Machu Picchu

Auch die Laguna Humantay wird groß gehypt in der Region. Sie liegt vor dem gleichnamigen Gletscher, in der Nähe des imposanten schneebedeckten Salkantay (6.271 m). Die Wanderung soll recht kurz sein, dafür hat es die Anfahrt in sich. Wir müssen einen Abstecher auf 3.900 m Höhe machen, insgesamt 30 km Schotterstraße warten auf uns. Um früh loszukommen fahren wir schon am Vorabend zum Trailhead. Angeblich kommen die Touristenmassen ab 9 Uhr an. Und so sind wir, als wir um 7:30 Uhr loslaufen, noch einigermaßen alleine. Die 400 Höhenmeter laufen sich ganz okay, immerhin sind wir nicht ganz so hoch wie beim Rainbow Mountain. Die Lagune ist schön, aber jeder, der schon mal in Patagonien war, wird enttäuscht sein. Zumal das Licht für Fotos leider nicht mehr gut ist, dazu hätten wir wohl mit Sonnenaufgang um 5:30 Uhr los laufen müssen. Für die wenigen Touristen oben ist Diego fast das größere Highlight. Auf dem Weg nach unten entpuppt sich erst das wahre Gesicht des Massentourismus. Horden von Menschen kommen uns entgegen, zudem noch zig Karawanen von Pferden, die lauffaule Touristen hochbringen. Der Anblick grenzt an Tierquälerei, obwohl es mit Sicherheit robuste Geschöpfe sind.


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Nicht mehr viel Gletscher übrig an der Laguna Humantay

Wir freuen uns jetzt auf die Küstenregionen in Peru. Nach so langer Zeit auf fast konstant mehr als 3.000 m Höhe sehnen wir uns nach Sauerstoff und erholsamen Schlaf. Außerdem wird es Zeit für andere Landschaften, Micha vor allem will endlich ans Meer. Hoffen wir, dass wir dort schöne und einsame Plätze finden. 


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Badetag für Diego - eine Seltenheit im Hochgebirge

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